Unsere geflügelhaltung -
mit dem extra Plus in sachen tierwohl
Wir haben uns gegen die gängige Bio-Haltung mit Hybrid-Rassen im großen Stil entschieden, die zwar wirtschaftlich ist, aber unserem Verständnis von Tierwohl komplett entgegensteht. Wir alle wünschen uns ja doch glücklichere Tiere, die wir nutzen, aber eben nicht ausbeuten, sondern wertschätzen.
Selbst unter strenger Berücksichtigung sämtlicher Bio-Richtlinien ist ein wesensgerechtes Leben für Geflügel in den wenigsten Fällen gegeben, abgesehen natürlich von der handvoll Hühner im eigenen Garten.
Dies beginnt schon bei den Bruteiern. Die Küken der Standard-Legehennen (auch Bio!) schlüpfen aus Eiern, die von Zucht-Tieren in Käfig-Haltung gelegt werden. Auch die Hähne werden dabei so gehalten, die Befruchtung erfolgt künstlich.
Unsere bunte Hühner-Herde bekamen wir als Küken aus verlässlichen Bezugsquellen, die ausdrücklich nicht mit Käfig-Haltern arbeiten. Und ab sofort züchten wir unseren Nachwuchs selbst, sodass jeglicher Transport entfällt, die Hennen und Hähne bei uns geboren werden und bei uns geschlachtet.
Bis die Küken soweit sind, dass sie nach draußen auf die grünen Weiden, in das frisch gepflanzte Agroforst-System können, entwickeln sie alle wichtigen Instinkte im Aktiv-Stall, der einem Baum oder Stück Wald nach empfunden ist. Dies ist der natürliche, ursprüngliche Lebensraum des Geflügels und das Bedürfnis auf Sitzstangen zu sitzen ist eigentlich das Bedürfnis auf Zweigen und Ästen zu hocken. Entsprechend fit und lebendig ist dann auch die vielfältige Teenager-Truppe.
Da wir alte Arten erhalten und damit einen Beitrag zur Förderung der Bio-Diversität leisten wollen, haben wir uns für eine kleine Auswahl von Zweinutzungs-Rassen entschieden. Bresse Gauloise, Marans, Silverudds blå und ein paar Mixe sorgen für naturbunte Eier, die begeistern. Sie sind nicht auf einen Leistungsbereich hin optimiert, wie sonst üblich, sondern bieten Eier und Fleisch, beides dann zum Teil aber in etwas reduziertem Umfang.
Wenn die Jungtiere in ihren eigenen Mobilstall umgezogen sind, bleiben sie ihr Leben lang in ihrer Kleinstgruppe von jeweils nicht mehr als 50 Hennen und 100 Hähnen. Hühner sind extrem soziale Tiere und die Einhaltung der Hackordnung ist für das entspannte Miteinander entscheidend. Die komplexen Strukturen und kommunikativen Fähigkeiten sind erstaunlich und so wundert es nicht, dass sich die Tiere bis zu 100 Gesichter merken können. Man kann dies wirklich sehr gut beobachten, wenn man z.B. mit einer Brille den Auslauf betritt, statt sich wie sonst, unbebrillt zu zeigen, wird man erstmal eindringlich beäugt. Die bekannte Stimme hilft dabei die eigentlich ja berechtigte und sinnvolle Scheu zu nehmen. Eindringlinge bedeuten schließlich in der Regel Gefahr.
Auch Bio-Betriebe halten in der Regel viele tausende Hühner in einem Stall. Die Einhaltung einer Hackordnung ist dort nicht möglich, der Stresspegel ungleich höher, gegenseitiges Federpicken und ein oft erbärmlicher Gesamtzustand ist die Folge. Und auch die hohe Legeleistung, das fast tägliche Ei, belastet den Körper und laugt ihn aus. Unsere Hennen legen wahrscheinlich nicht viel mehr als etwa 200 Stück pro Jahr und haben dadurch ein längeres und entspannteres Leben. Und auch die Hähne bekommen deutlich mehr Zeit als üblich bis zur Schlachtung, weil wir sie nicht im Eiltempo mästen, sondern sie langsam wachsen lassen.
Wie bei unseren Rindern, sorgen wir auch für möglichst wenig Stress, wenn es um das Töten der Tiere geht. Wer einmal ein verschrecktes Huhn in den Händen gehalten hat, weiß, wie sensibel Geflügel reagiert. Ein Transport zum nächsten Schlachthof - der in der Region wirklich nicht gerade in der Nähe zu finden ist - kommt für uns deshalb nicht in Frage und wir schlachten in einem Mobil am Hof. Der Weg vom eigenen Stall bis dorthin beträgt an diesem Tag keine 20 Meter.
Die Gesundheit der Tiere, die Qualität ihres Lebens, ihrer Eier und ihres Fleisches resultiert auch aus der sehr häufigen Bewegung der Mobilställe. Mindestens 1x pro Woche bekommen die Herden einen neuen Teil des frischen Weide-Grüns unter ihre Füße. Dies schont nicht nur die Flächen vor Überdüngung, sondern reduziert auch deutlich das Auftreten von Krankheiten und den Befall mit Parasiten. Das viele abwechslungsreiche Futter sorgt für das wunderbar kurkuma-farbene Orange der Eidotter, die z.B. jeden Pfannenkuchen zur Attraktion machen.
All diese Aufwände, die ansonsten wohl kaum ein Betrieb auf sich nimmt, bedeuten selbstverständlich ein Plus an Zeit, Arbeitskraft und somit an Kosten. Unsere Eier sind folglich teurer, als die 10er Schachtel vom Großhändler im Supermarkt um die Ecke und auch, als vom Bio-Hof in der Region. Wobei der aktuelle Preis sogar noch sehr moderat gehalten ist und quer finanziert wird.
Wir bieten quasi die passende Ergänzung zum Sonntags-Braten. Das besondere Ei, bei dem es leichter fällt die so wichtige Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen, selbst etwas zum Tierwohl beizutragen und uns und unser Tun am Hof zu unterstützen.
Bestellungen oder Fragen sehr gern direkt per Email senden an: bestellungen@gutkremershof.de


Unser Betrieb wird im Rahmen der EU-Bio-Verordnung für den ökologischen Landbau von der Kontrollstelle DE-ÖKO-006 (ABCERT) jährlich kontrolliert und zertifiziert. Wir sind Mitglied im Biokreis Verband.





